Neue österreichische Ausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau: ÖStA stellt Langbein-Kartei zur Verfügung
Die neu gestaltete österreichische Ausstellung an der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau wurde am 4. Oktober 2021 feierlich eröffnet. Sie widmet sich neben dem Schicksal der österreichischen Opfer in Auschwitz und dem Widerstand von österreichischen Häftlingen im Konzentrationslager auch der Involvierung von Österreicherinnen und Österreichern als Täterinnen und Tätern sowie Helferinnen und Helfern des Terror-Regimes. Ein zentrales Exponat ist hierfür die sogenannte „Langbein-Kartei“, die vom Österreichischen Staatsarchiv für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde.
Hermann Langbein war ein österreichischer Widerstandskämpfer. Er selber war in Auschwitz Häftling und als Überlebender Mitbegründer des Internationalen Auschwitz Komitees. Langbein trat als Zeuge bei den Frankfurter Auschwitz-Prozessen auf. Außerdem arbeitete er auch als Publizist und Schriftsteller. Aus all diesen Tätigkeiten sammelte er eine große Zahl an Unterlagen, etwa Korrespondenzen, Notizen, Manuskripte, Druck- und Zeitschriften, die heute als "Nachlass Langbein" als Depot im ÖStA aufbewahrt werden. In seinen Karteien recherchierte er die Namen von KZ-Häftlingen und KZ-Personal.
Die Gedenk- und Eröffnungsfeier fand auf Einladung des Vorsitzenden des Kuratoriums des Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, und des Direktors des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Piotr M. A. Cywiński, statt. Von Seiten des offiziellen Österreichs nahmen neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen, die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Außenminister Alexander Schallenberg, Europaministerin Karoline Edtstadler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, der Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz LH Günther Platter, der Präsident Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch sowie ÖStA-Generaldirektor Helmut Wohnout teil.