Protokolle und Indices des Staatsrats bis 1833 online recherchierbar
Unter den zentralen Ratsbehörden, deren sich die habsburgischen Herrscher in den Ländern der Donaumonarchie bedienten, nahm der 1760 bis 1848 – und damit unter den Behörden dieser Art bei weitem am längsten – bestehende Staatsrat eine hervorragende Stellung ein. Leider war gerade der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrte Archivbestand des Staatsrats am Ende des Zweiten Weltkrieges in der Auslagerung von großen Verlusten durch Vernichtung betroffen. 1945 wurden 1550 von ehemals 2000 Aktenfaszikeln, also drei Viertel der Reihe der Staatsratsakten der Jahre 1761 bis 1848, zerstört; gerettet werden konnten nur die Akten der Jahre 1833 bis 1848. Erhalten geblieben ist hingegen die komplette Reihe der zur Erschließung dieser Akten jährlich angelegten Indices und der ausführlichen Protokolle.
Im Rahmen eines in Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv durchgeführten Digitalisierungsprojekts der ungarischen Archivdelegation im Haus-, Hof- und Staatsarchiv wurden im vergangenen Jahr 150 Bände der teilweise sehr umfangreichen Protokolle und Indices zu den Staatsratsakten für die Jahre 1818 bis 1833 gescannt. Die dabei entstandenen Digitalisate schließen an die bereits zuvor online verfügbaren Mikrofilmscans für die Jahre 1761 bis 1817 an und sind nun über das Archivinformationssystem des Österreichischen Staatsarchivs vollständig digital recherchierbar.
Forschenden und Interessierten wird damit die Möglichkeit des orts- und zeitunabhängigen Zugriffs auf eine bedeutende Überlieferung geboten, gleichzeitig ist die fortschreitende Digitalisierung als Sicherung und konservatorische Maßnahme ein wichtiger Teil des Bestandserhaltungskonzepts des Österreichischen Staatsarchivs.